Jetzt werden die Tage immer kürzer und kälter und unser Immunsystem hat viel zu tun. Damit unsere Abwehr gut funktioniert, arbeiten verschiedene Stellen in unserem Körper zusammen.
In der Thymusdrüse erkennen die T-Helferzellen und die T-Killerzellen Eindringlinge und entwickeln ein Langzeitgedächtnis für die verschiedenen Erregertypen. An den Knotenpunkten des Lymphsystems arbeiten die Fresszellen wie kleine Kläranlagen. Sie bringen die Eindringlinge in unser Immunsystem zu diesen Punkten.
Die Milz gehört auch zum Lymphsystem und filtert das Blut. Sie ist auch ein Lagerplatz für viele Immunzellen wie B- und T-Helferzellen sowie Fresszellen. Im Knochenmark werden die unspezifischen Abwehrzellen wie z.B. die Killerzellen gebildet. Während die T- und B-Zellen sich auf bestimmte „Feinde“ konzentrieren, wehren die Killerzellen alle Fremdkörper ab.
Der Darm hat eine Oberfläche von ca. 400 qm und ist das größte Immunorgan. Die Menge der antikörperbildenden Zellen ist dreimal so groß wie die von Lymphknoten, Milz und Knochenmark zusammen. Diese Zellen zählen zum spezifischen Immunsystem. In den Darm gelangen viele Fremdstoffe, die beseitigt werden müssen.
Das Blut transportiert Botenstoffe, über die unsere Zellen miteinander kommunizieren. Fresszellen wie die Granulozyten liegen ständig auf der Lauer, um Feinde sofort anzugreifen und zu vernichten.
Damit das Immunsystem reibungslos seine Arbeit erledigen kann, können wir es mit einigen Maßnahmen unterstützen. Auf vielfachen Wunsch hier noch einmal die Schüssler Immunkur, die mich nun schon seit mehreren Jahren gesund und fit durch den Winter bringt:
Die Schüssler Immunkur
- morgens 3 Tabletten Schüsslersalz Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12
- nachmittags 3 Tabletten Nr. 7 Magnesium phosphoricum D6
- abends 3 Tabletten Nr. 6 Kalium sulfuricum D6
- zusätzlich abends vor dem Schlafen den Bereich der Thymusdrüse (Brustmitte) mit Salbe Nr. 3 einreiben.
Die folgenden Tipps helfen auch dem Immunsystem, gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen.
Regelmäßige Bewegung
Moderate Belastung durch leichtes Walken, Joggen oder Yoga bringt den Körper in eine leichte Alarmbereitschaft und trainiert die Abwehr. Beim Krafttraining mit Theraband, Hanteln oder auch dem eigenen Körper wird Glutamin ausgeschüttet, das unser Immunsystem bei seiner Arbeit unterstützt.
Mineralstoffe und Vitamine
Ohne Mineralstoffe können Vitamine ihre Funktion nicht erfüllen. Selen sorgt dafür, dass unser Immunsystem gut funktioniert. Selen ist in Zwiebeln, Brokkoli, Hering und Tomante enthalten. Zink ist für das Immunsystem besonders wichtig. Zusammen mit Selen beschleunigt dieser Mineralstoff die Zellteilung und verbessert die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheitskeime. Gute Zinklieferanten sind Fleisch, Schalentiere, Eier, Nüsse und Vollkornprodukte.
Eisen benötigt der Körper zum Transport von Sauerstoff. Eisen sorgt auch dafür, dass die wichtigen T-Zellen beweglicher sind. Eisen liefern Nüsse, Muscheln, Austern, rotes Fleisch, Hülsenfrüchte und Hafer. Magnesium verbessert die Beweglichkeit der Fresszellen und unterstützt die Bildung von Antikörpern. Magnesium ist zu finden in Fisch, Sojabohnen, Naturreis, Hülsenfrüchten, grünem Blattgemüse und dunkler Schokolade.
Von den 13 Vitaminen sind 5 für das Immunsystem wichtig. Vitamin A sorgt für eine feuchte Oberfläche der Schleimhäute und verbessert so die Abwehrkräfte. Es stimuliert auch bestimmte Immunzellen. Zuverlässige Lieferanten sind Leber, Eier, Spinat, Karotten, Fenchel und Milchprodukte.
Unverzichtbar für die Abwehrzellen und die Bildung von Antikörpern sind B-Vitamine. Zu finden sind diese in Milch- und Vollkornprodukten, Spinat, Grünkohl, Pilzen und Hülsenfrüchten. Vitamin C hilft den weißen Blutkörperchen bei Ihrer Abwehrarbeit. Vitamin C findet man in Paprika, allen Kohlsorten, Gemüse, Kartoffeln, Zitrusfrüchten, Hagebutte und Sanddorn.
Vitamin E aktiviert die T-Zellen-Bildung, schützt vor freien Radikalen und fördert die Bildung von Antikörpern. Gute Lieferanten sind Nüsse, Keimöl, grünes Blattgemüse, Paprika und Haferflocken. Folsäure wird zur Antikörperbildung benötigt und unterstützt die Abwehrzellen. Viel Folsäure ist enthalten in Möhren, grünen Blattgemüsen, Leber, Bohnen, Avocados und Vollkornprodukten.
Training der Temperaturregulation durch Abhärtung
Bei täglichen Spaziergängen von mindestens 30 Minuten lernt der Körper, sich schnell an jede Temperatur anzupassen. Auch die Blutgefäße stellen sich schneller auf veränderte Temperaturen ein.
Regelmäßige wöchentliche Saunabesuche sorgen dafür, dass sich unsere Adern durch Hitze erweitern und durch Kälte wieder zusammen ziehen. Empfehlenswert sind drei Saunagänge á 8 – 12 Minuten bei 85 Grad.
Beim Dampfbad sorgt die hohe Luftfeuchtigkeit für eine bessere Durchblutung der Schleimhäute. Regelmäßige Dampfbäder unterstützen die Abwehrkräfte. Optimal sind drei Durchgänge á 8 Minuten.
Mit Wechselduschen werden auch die Blutgefäße trainiert. Zunächst heiß bei 36 bis 42 Grad duschen, danach kalt bei 10 bis 16 Grad duschen. Man beginnt mit dem rechten Bein und führt den Wasserstrahl von unten nach oben bis zur Hüfte. Danach das linke Bein ebenso abduschen. Danach erst den rechten, dann den linken Arm abbrausen, von den Händen zum Herzen hin. Zuletzt Brust, Bauch und Nacken duschen.
Bei Herz-/Kreislaufproblemen sollte mit dem Arzt abgeklärt werden, ob Sauna, Dampfbad und Wechselduschen geeignet sind.
Ich wünsche allen eine schöne Herbst- und Winterzeit und vielleicht hilft der ein oder andere Tipp, gesund durch die Kälte und Feuchte zu kommen.
(Quelle: vital extra 11/2013, Gesund durch die kalte Jahreszeit)